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Alt 26.08.2006, 15:20   #1
jailbird25
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Kopfschrauben nachziehen Ja oder Nein???

Seid ein paar Tagen hab ich mal ein bischen hier die Themen ums Nachziehen der Zylinderkopfschrauben mir durchgelesen und wie es hier so mancher an seinem Wagen durchführt.
Ich will ja nicht unnötig Streit suchen oder vielleicht auch gemein wirken.....
Aber ich bin der festen Überzeugung das dies ( das Nachziehen ) absolut das falscheste ist was man tun kann.
Manche oder viele sagen das die originalen Kopfschrauben locker waren.
Das ist in soweit richtig...aber man nuss sich ja fragen warum die Schrauben sich gelöst hatten.
Gründe hierfür gibt es eine ganze Menge.
Das original Anzugsdrehmoment von 78 NM was Toyota damals vorgeschrieben hatte ist tatsächlich etwas zu klein gewählt.
Die 98 NM oder besser gesagt die glatten 100NM sind da schon weitaus besser zu empfehlen....bei Seriendichtung sowie auch bei Mehrlagenmetallzylinderkopfdichtungen.
Natürlich sollten auch die Kopfschrauben immer erneuert werden...oder man verwendet gleich ARP Befestigungen.
Aber nun zur Erklärung warum es nicht unbedingt von Vorteil ist nachzuziehen:
Wenn der Kopf fest mit dem Motor verschraubt ist und alle Anbauteile am Motor angebracht sind..also er ist fahrferig im Fahrzeug verbaut ist, so kann beim lösen und wieder anziehen genau folgendes passieren:
Am Kopf und am Motor sind ja bekanntlicherweise auch die Krümmerstützen mit angebracht..genau so ist der Auspuff fest am Motor montiert.
Ebenso das gleiche gillt für den Zahnriehmen der seine gespannte Länge ja über den Spannrollenausgleich vorbestimmt bekommt.
Das nächste was gilt ist, im Motor befindet sich ja das Kühlwasser und das Motorenöl.
Wenn man jetzt die Kopfschrauben löst, dann verändere ich das Spannungsgefüge des gesamten Motores oder besser gesagt des Zylinderkopfes. Die Stützstreben geben in ihrer Kraft nach und auch der gesamte Auspuff beaufschlagt den gelösten Kopf mit einer hohen Kraft.
Der Zahnriehmen verliert dann auch seine Spannung in diesem Sinne.Nockenwellen werden erstmal entspannt am Zugturm.Das ist der Abstand von einer Nockenwelle zur anderen wo der Riehmen drüber läuft.
Wenn ich jetzt die Schrauben löse, dann ist die Gefahr gegeben das sich minimale Mengen von Kühlwasser unter die Dichtung schleusen oder auch ungesehen in die Schraubenbohrungen im Block gelangen können...genau so wie das Motorenöl was sich noch zum Rest im Kopf befindet...es läuft erstmal irgend wohin.
Wenn ich jetzt die Schrauben wieder anziehe kann es dann durchaus sein das ich nun die Flüssigkeiten die under die Dichtung und in die Gewindebohrungen gelangt sind mit verpresse was zur Folge hat das ich das richtige Drehmoment nicht erreiche.Es können sich nun auch unter der Dichtung Wasserpolster bilden die nicht mehr entweichen können.
Ausserdem sind die kopfschrauben Dehnschrauben mit einer vorgegebenen Streckgrenze.
Diese Schrauben sind nur EINMAL verwendbar da sie ja auch über den Fahrbetrieb hin ihre Belastungsgrenze erreicht haben....
Würde man die Schrauben nachziehen müssen wie es zum Beispiel bei vielen Opel OHC oder CIH Motoren der Fall ist, dann müsste man eh anders an die Sache gehen.
Bei Opelmotoren haben die Schrauben ein Warmsetzverhalten was umgangen werden muss.
Das heist, das man nach anziehen des Kopfes den Motor für 15 min warm laufen läst dann das Wasser ablässt und die Schrauben nochmals löst.
Dann wird aber nicht mehr nach NM angezogen sondern nach Winkel Grad.
Dafür müssen aber die Schrauben geeignet und auch freigegeben sein...was in unserem Fall nicht so ist.
An meinem Motor habe ich damals vor 5 Jahren und mittlerweile 50000 km in Verbindung mit einer Trust MZKD die Schrauben auf genau 100 NM festgezogen.
1. 20NM
2. 50NM
3. 80NM
4. 100NM
Und das natürlich in der richtigen Reihenfolge.
Vorher muss dazu aber das Gewinde in allen Bohrungen mit einem entsprechendem Gewindebohrer ( M12x1,25 )
nachgearbeitet und ausgeblasen werden.
Das zweite, alle neuen Kopfschrauben werden am Gewinde leicht mit Motorenöl bestrichen.
Das gleiche mit den Dehnscheiben die unter die Schrauben kommen....Auflageflächen sind leicht zu ölen.
Beim Anziehen sollen keine Anbauteile am Kopf vormontiert worden sein.
Am letzten Wochenende hab ich da ich andere Ventildeckel jetz verbaut hab mal die kopfschrauben mit 100NM überprüft, keine einzige war irgendwie lose.
Man muss auch mal weiter denken und sich fragen was die Aufgaben einer Kopfdichtung sind und was sie so ohne weiteres wegstecken muss.
Dann sollte jedem klar sein das ein nochmaliges Lösen und wieder festziehen nicht gesund sein kann.
Das einzige was man damit dann ereicht ist ein Verquetschen der gesamten Dichtung und eine Durchbrennneigung zu den benachbarten Kanälen oder Zylindern.
Klemmkräfte der Schrauben und Spaltausgleich im Warm Heiss Verhalten können so nichtmehr überbrückt und absorbiert werden.
Ein neuer Dichtungsschaden wäre dann wohl vorprogrammiert.
__________________
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