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Alt 10.09.2010, 00:52   #57
F. Schmid
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F. Schmid befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
AW: Wahrnehmung von Automarken

Freut mich wirklich immer wieder, hier reinzuschauen - ich habe den Link in mehreren Foren veröffentlicht und hier hat sich die bei weitem angenehmste und spannendste Diskussion entwickelt! Danke dafür!
Ich versuche, auf alle Ideen, Einwände, Fragen einzugehen (auch wenn ich den Autor nicht direkt zitiere!), sollte ich in Anbetracht der Menge was unterschlagen - Verzeihung!

Zitat:
Zitat von Helter-Skelter
Sorry, dass ich so einen unkonstruktive Schreibstil habe, ist halt ne typische Barackler art, wie diese von der Arbeiterschicht ohne Schulabschluß fast ausschließlich benutzt wird.
Kein Problem, ich war mir wie geschrieben nur nicht sicher, ob Du einfach Deinem Ärger Luft machen oder tatsächlich eine Antwort haben wolltest. Man muss das übrigens tatsächlich nicht so sehen mit Markeneigenschaften oder Einschätzungen auf Beziehungsebene. Ist nur ein Ansatz, symbolische/nicht-materielle Werte von Marken zu erheben. Von daher völlig i.O., wenn Du's nicht angesagt findest.

Zitat:
Zitat von max_da_killah
Der Begriff "Marke" ist mit dieser Erklärung immer noch nicht definiert, da diese zur Klärung des Begriffs auf den Begriff selbst zurückgreift.
"Eine "Marke" ist ein Logo und/oder Name eine(s/r) Konzern(es/-sparte) oder einer Produktpallete." wäre z.B. eine gültige Definition. Ob diese richtig, vollständig oder die Einzige ist, ist allerdings noch offen.
Den Einwand, es handele sich um eine Tautologie, lasse ich hier nicht gelten: Setze für "Marke" "Produkt" oder "Dienstleistung" und Du musst auf den Begriff nicht mehr zurückgreifen. Diese Definition von Marke beleuchtet den Begriff natürlich nur aus einer Perspektive, nämlich der des Konsumenten. Streng genommen muss man diese Definition natürlich noch um die Perspektive des Unternehmens vervollständigen. Für meine Arbeit ist diese Perspektive allerdings unerheblich, da ich nur einen Teil des Phänomens "Marke" bearbeite.

"Marke" über objektive Merkmale wie Logo oder Name zu definieren (wie von Dir als Bsp vorgeschlagen) ist natürlich i.O. - das war auch bis in die späten 60er/frühen 70er state of the art. Diese Definitionen haben aber den Nachteil, das sie relativ starr und eng sind. Damit ist man bei der Beschreibung und Erklärung von Unterschieden in der Wahrnehmung und dem Verhalten von Konsumenten an Grenzen gestossen (als Extrembeispiel: Warum übernachten Leute vor dem Apple-Store, um als erste das neue iPad, iPod, younameit ... zu besitzen? Wegen dem Apfel-Logo?).

Deshalb ist man dazu übergegangen, Marken aus Sicht des Konsumenten zu definieren. Dabei fliessen natürlich Merkmale wie Logo oder Name ein - diese Merkmale werden als auch als Assoziationen repräsentiert. Neben Assoziationen zum Unternehmen (oder Konzern!), Mitarbeiter, Werbung, Produkteigenschaften etc. Manche Autoren schlagen hier auch radikal konstruktivistische Sichtweisen vor (apropos Tautologie), i.S.v. "Alles, was Konsumenten als Marke bezeichnen, ist eine Marke".

Zitat:
Zitat von max_da_killah
Ist das "(generell)" oben, im Sinne von "immer" oder im Sinne von "häufig" bzw "überwiegend" zu verstehen?
"generell" meinte ich hier im Sinne von "im Allgemeinen", also auch Marken außerhalb des Automobilsektors. Ich bezog mich bis dato auf Konsumgüter, aber Du hast mit dem rinspeed-Beispiel natürlich recht. Vllt ist hier die Dienstleistung an sich von grösserer Bedeutung, also die Leistung, individuelle, innovative, qualitativ hochwertige Produkte anzubieten. Darüber muss ich aber nochmal nachdenken...

Generell zu "ein spezifisches Produkt, das die Marke definiert": Ist natürlich überhaupt nicht ausgeschlossen. Wenn eine Marke sich aus allen Assoziationen zu einem Unternehmen/Produkt/Dienstleistung bildet, dann haben die einzelnen Assoziationen auch unterschiedliche Stärken, d.h. sind von unterschiedlicher Bedeutung. Einzelne Assoziationen können auch auf die Wahrnehmung anderer Merkmale/Objekte verzerrende Effekte haben (Halo-Effekt). Allerdings kann eben auch die Abweichung des einzelnen Produkts von Eigenschaften der Marke negative Folgen haben (ich bin mir nicht mehr sicher, aber hatte VW am Anfang nicht auch Probleme mit dem Absatz des Phaeton, weil der Fahrzeugtyp zu stark vom Image VWs als "Volks"wagen abwich?).

Zitat:
Zitat von max_da_killah
Welche Relevanz hat dann diese Umfrage bzw deine Arbeit?
Bevölkerungsrepräsentativität ist ziemlich aufwändig herzustellen; die meisten psychologischen/szialwissenschaftlichen Studien genügen diesem Anspruch nicht. In meinem Fall ist sie auch nicht gewollt. Die Population, aus der ich versuche, eine Stichprobe zu ziehen, ist nicht identisch mit der Bevölkerung Deutschlands. Die Ergebnisse meiner Arbeit sind dann natürlich auch nicht auf die Normalbevölkerung verallgemeinerbar, klar.
Zum Lesen der kompletten Arbeit: Ich werde die Arbeit nicht komplett online stellen, sondern nur Teilergebnisse. Vllt geht was im persönlichen Kontakt (solltest Du ernsthaft interessiert sein), ich überleg' mir das mal...
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