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Alt 21.03.2008, 19:42   #1
hirni
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hirni befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Post Eine vergammelte Antenne reparieren

Nachdem nun wieder etwas besseres Wetter ist, habe ich mich nun auch daran gemacht und schreibe Euch mal gaaanz detailliert, wie es bei mir lief.
- Wer kennt eigentlich nicht die alte fest gegammelte elektrische Antenne der Supra?


Kurz noch vorab: Eigentlich bezieht sich mein Beitrag auf Bitsnakes FAQ unter http://supra-forum.de/showthread.php?t=23674, aber ich bin wohl noch nicht lange genug dabei, um in den FAQs eine Antwort zu schreiben.
Daher mein How-to nun hier im Technik-Forum. Druckt es Euch einfach aus und legt los.


Also, um das Problem zu beheben, brauchte ich:

100 x Putztücher und eine Zeitung zum Drunterlegen
15 x Wattestäbchen
2 x Zangen (eine davon sehr flach) zum Lösen einiger Minimuttern
1 x 10er Maulschlüssel
1 x Kreuzschlitzschraubendreher
1 x flacher Schraubendreher zum Aufhebeln und zum Lösen von einem Federklemmring
1 x kleiner Drahtbürstenaufsatz für die Bohrmaschine
1 x Schutzbrille
1 x Lösungsmittel
1 x Epoxy Rostumwandler
1 x Lagerfett (kunststofftauglich, nicht elektrisch leitend)
1 x Silikon
5 x Paar Gummihandschuhe
1 x gut klebendes Isolierband
1 x Schere
1 x Austauschmetalldeckel, falls der total verrostet ist und man sich mühevolles Aufarbeiten ersparen will. (RedSea hatte glücklicherweise noch einen ganzen Antennenantrieb für mich herumliegen)

Plus ein paar Stunden Zeit und etwas Geduld zwischendrin, bis der Rostumwandler getrocknet ist (ca. 6h, bei Regenwetter gern auch länger).

Eventuell bräuchte man noch:

1 x neue Kunststoffsaite plus Chromdeckel – Teile-Nr. 86327-22211 (um 20,-)
1 x neuen Teleskopstab – Teile-Nr. 86336-14370 (um 35,-)
1 x Plastikfolie zum Aufarbeiten des Gehäusedeckels

(Das habe ich jetzt zur Vollständigkeit einfach noch mal von Bitsnake in meine Liste kopiert)


Und so kann man das Problem lösen:

Zuerst das Radio einschalten und der Antenne etwas nachhelfen ganz auszufahren. Bitte nur solange der E-Motor läuft. Wenn sie nicht ganz rauskommen will, kann man es später auch noch richten. (Vorausgesetzt, man orientiert sich an den hier gezeigten Abbildungen.)

Dann den Stromanschluss der Antenne abziehen. Das ist der weiße, quaderförmige Stecker im Bild:




So, jetzt kann man das Radio problemlos abschalten, ohne, dass die Antenne zurückfährt. Man darf aber bei der Arbeit trotzdem Musik hören…

Als nächstes kommt die rechte Spoilerecke ab. Dazu löst man diese beiden Kreuzschlitzschrauben bei geöffneter Heckklappe:




Dann rüttelt man die Ecke leicht an, sodass sie sich etwas lockert und man ein Tuch unter die vordere Spitze geschoben bekommt.




Nach etwa 10 cm kommt man mit dem Tuch nicht weiter, es hängt an dem ersten Clip, den man mit dem Tuch heraushebelt. Dazu schließt man das Tuch und hebt es senkrecht zur Karosseriefläche an. Natürlich ganz vorsichtig! Damit keine Plaste abbricht.

Mit dem hinteren Ende der Spoilerecke geht man ebenfalls so vor. 5 cm gehen hier bis kurz vor die erste äußere Schraubenöffnung. (Im zweiten Bild rechts zu sehen.)
Wichtig ist, dass man bei alledem die Reihenfolge einhält: Zuerst die schlanke vordere Spitze der Spoilerecke lösen, da sie ansonsten leicht abbrechen kann.

Die Spoilerecke kann man nun abheben.

Dann löst man den vierfach geschlitzten Schraubring am Antennenschaft (kann man mit der Zange erledigen) und nimmt ihn mit dem Winkelversatzstück zusammen ab:




Dann zieht man den Teleskoparm ganz heraus und schiebt ihn zusammen. So kann man nun die kleine Konterverbindung am Ende der Kunststoffsaite lösen und den Teleskoparm abschrauben:




So, nun zieht man zuerst den Wasserschlauch der Antriebseinheit von der Karosserie ab. Sein Ende befindet sich am Boden des Kotflügels in Richtung Pfeil 1.
Dann löst man 2 & 3 die die Schrauben (10er), welche die Antenne mit dem Winkelblech verbinden. Schraube 3 sieht man hier nicht so gut. Sie hängt an einem kleinen Massekabel.
Wichtig ist, dass man weder Werkzeug, noch Kleinteile im Nirvana des Hohlraumes verliert. – Ansonsten darf man u.U. gleich noch die Kofferraumverkleidung ausbauen…

Nachdem die Antenne abgeschraubt ist, kommt man auch ganz gut an den Antennenstecker, der nach unten abgezogen wird, und ganz oben am Antennenschaft, in Richtung Pfeil 4, anliegt. Vom Bild ausgehend an der linken Seite des Schaftes:




Jetzt holt man die Antenne mit etwas Geschick aus der Öffnung: Am Besten den Wasserschlauch zuerst, während die Antenne schräg nach vorne-oben (vom letzten Bild ausgehend links-oben) geschoben ist.

Wenn man nun mit der Supra noch eine Runde drehen will oder diese Draußen steht, empfiehlt es sich, vorher die Öffnung in der Karosserie wasserdicht abzukleben, da sonst Regenwasser eindringen kann:




Ebenso am Spoiler:




Nun zum Antennenantrieb: Man löse nun die Kreuzschlitzschraube, die den Metalldeckel noch festhält:






Danach löst man diese Mutter samt unterliegendem Dorn:




Jetzt hebelt man das Metallgehäuse ab:




Und nun merke man sich genau, in welcher Stellung dieser Stift steht:




Man präge sich auch unbedingt die Stellung des Zahnrades, anhand der Stellung der drei Messingklammern, ein (eventuell vom Lagerfett zu befreien):




An den obigen Abbildungen kann man sich auch gut orientieren, wenn man die Stellung nicht mehr genau weiß oder die Antenne anfangs nicht ganz herausgezogen bekam.

Nun löst man diese zwei Kreuzschlitzschrauben auf der Außenseite des Deckels:




Und danach löse man den Federring am Zahnrad, damit man auch dieses samt Lagerscheiben und Federklemmring zum Reinigen entfernen kann. Das Isolierband unter den Schleifkontakten kommt ebenfalls runter, damit man den Deckel reinigen und wieder aufarbeiten kann.




Auf der anderen Baugruppe schraubt man die vier Kreuzschlitzschrauben vom Spulendeckel ab.




Man kann ihn nun samt Kern ab- und auseinander nehmen (Leichter geht’s, wenn man die Kunststoffsaite etwas entlastet bzw. den Deckel leicht nach rechts abdreht. Man sollte dabei aufpassen, dass möglichst wenig Schmutz in das Schneckengetriebe fällt:




Jetzt zieht man noch die Kunststoffsaite ganz heraus.

Dieser fest gegammelte Rost ist also der Grund für die ausgefallene Antenne. Klar, das leuchtet mir ein:




Die Kunststoffsaite kann man nach Außen fädeln, um den Spulendeckel besser von Innen reinigen zu können.

Den Wasserschlauch sollte man auch mal durchpusten und dabei beide angeschlossene Enden nacheinander zudrücken. – Es fallen danach garantiert Dreckspäne oben aus dem Antennenschaft.

Zum Reinigen empfiehlt sich: Ein Schraubendreher für grobe Roststücke, ein kleiner Drahtbürstenaufsatz (Schutzbrille aufsetzen, sonst hat man schnell Rostsplitter im Auge! ) und schließlich auch für das Antennenplastikgehäuse Wattestäbchen und ein Lösungsmittel.




Beim kleinen Spulendeckel können ein paar Rostlöcher auftreten, welche aber nicht interessieren brauchen: Wenn sie kleiner als 2cm sind, wird sich die steife Kunststoffsaite noch nicht verheddern. Ansonsten steht ja, dank Bitsnake´s Recherche, in der obigen Liste die Teilenummer für einen neue Saite.

Viel blöder sind die Löcher im großen Metalldeckel, da hierdurch Regenwasser in den Wagen gelangen kann. Ich habe hier diesen Deckel gegen einen etwas Besseren ausgetauscht, den ich später aufarbeite (Es hing auch noch eine ganze Antriebseinheit dran, sodass ich nicht die Kabel an den Schleifkontakten ablöten brauchte).
Man kann uralte Deckel, wie meine beiden, mit eingeklebter Kunststofffolie oder Isoband etc. improvisiert aufarbeiten. Hauptsache, beim Einbau ist wieder alles wasserdicht und –fest.

Mit Epoxy Rostumwandler behandelt man nun die beiden Metalldeckel und lässt sie erstmal trocknen. Man benutze bei der Arbeit unbedingt Handcreme und Gummihandschuhe! Das Zeug klebt saumäßig und enthält giftige Säure und Allergene. Also nicht an die Haut kommen lassen. Bitte arbeitet im Freien bzw. bei guter Belüftung!




Nach einer längeren Unterbrechung zwecks Trocknung geht es nun weiter.

Erstmal erneuert man nun die Isolierstreifen im großen Gehäusedeckel:




Man kann hier auch sehr gut in dem kleinen Spulendeckel sehen, wie der Rostumwandler gewirkt hat. Brauner Rost wurde in haltbare Eisen(III)-Verbindungen umgewandelt (Schwarz-Violett).

Dann drückt man die Schleifkontakte samt Kunststoffchassis wieder in den Gehäusedeckel. Man versichere sich, dass die Schleifkontakte keinen elektrischen Kontakt zum Deckel haben:




Nun schraubt man das Chassis von der Rückseite fest:




Jetzt das Zahnrad in dieser Position einsetzen. Die Federscheibe, die Gleitscheiben und den Federklemmring nach dem Fetten ebenfalls drauf klemmen und alles gut fetten:




Jetzt wird die Kunststoffsaite wieder eingefädelt. Vorher natürlich auf die richtige Spulendeckelseite zurückfädeln. Der flache Schraubendreher hilft dabei, das Ende über einen Versatz im Inneren des Schaftes zu hebeln:




Beim Einfädeln fettet man gleich den Kunststoffkern, die Kunststoffsaite selbst und die Innenseite des Spulendeckels. (Das weiße im Deckel ist kein Fettfleck, sondern ein Loch, welches der Gewichtsreduzierung meiner Lady dient...)




Nun wird die Spule mit den vier Schrauben zusammengefügt und so auf das Schneckengetriebe gesetzt, dass der kleine weiße Hebel in genau dieser Position steht:




Die Kunststoffsaite guckt hierbei 62,5 cm aus dem Schaft:




Nun setzt man die zwei Gleitscheiben auf die Spulwelle:




Der Deckel wird wieder mit der Kreuzschlitzschraube und der Mutter samt unterliegendem Dorn befestigt:




Jetzt die Konterverbindung zum Teleskopstab wieder festschrauben:




Nun gehen wir zum ersten Test über und schrauben den vierfach geschlitzten Schraubring wieder drauf:




Nun an der Supra das Radio einschalten und danach die Antenne mit dem Stromstecker verbinden:




Radio ausschalten und sie fährt – wenn man alles beachtet hat – komplett zurück:




Jetzt habe ich sicherheitshalber noch einmal mit einem Tropfen Lösungsmittel den Gehäusedeckel entfettet und eine kleine Silikonfuge angearbeitet, da mein Gehäusedeckel ja leicht mit Folie und Isolierband improvisiert wurde:




Jetzt den vierfach geschlitzten Schraubring wieder abschrauben und die Antenne wieder in das kleine Montageloch der Kofferraumverkleidung schieben.
Danach den Antennenstecker am Schaft wieder an die Supra anstecken, die Antenne in Position bringen und den Antennenschaft durch die Karosserieöffnung schieben.

Bitte die Antenne noch nicht mit dem Stromkabel verbinden, sonst kann man sich jetzt bei der Arbeit versehentlich am Auge verletzen, wenn die Antenne ausfährt!

Nun das Winkelversatzstück und den vierfach geschlitzten Schraubring von Außen befestigen. Wie man auch sieht, habe ich noch etwas Isolierband benutzt, um auch hier das Eindringen von Wasser zu minimieren:




Nun verschraubt man das Winkelblech an der Karosserie wieder mit den zwei Messingschrauben und dem kleinen Massekabel an der Antenne und schiebt den Wasserschlauch weitestgehend zurück in sein Loch.

Jetzt setzt man die Spoilerecke wieder auf und achtet dabei darauf, dass die Plastikclips wasserdicht mit der Karosserie verbunden sind. (Es befindet sich am hinteren Clip eine Unterlegscheibe aus PVC mit der gummierten Seite zum Kotflügel)
Nun noch die Ecke mit den zwei langen Kreuzschlitzschrauben fixieren.

So, nun erst schließt man den weißen Stromstecker wieder an, schließt die Montageöffnung und siehe da:






So, das war es schon. Viel Erfolg!

Wer dabei einen Antrieb als Ersatzteilspender braucht, kann gerne noch diesen hier haben:




Allseits guten Empfang! - Euer Hirni
__________________
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