Knightrider´s überholtes Getriebe (R154 M/T)

[bitsnake]

ich setzt das mal in Technik, soviele Bilder haben wir da auch nicht. Ist hier denke ich auch sinnvoller als in Multimedia.

Peter hat sich ein wirklich komplett überholtes Getriebe bestellt (was wohl kaum jemand sonst machen wird). Einbau bei mir in Dresden da ich zumindest ne grube habe. Gibt wohl auch Leute die machen sowas nur mit Wagenheber/Böcken ebenerdig



Komplett überholt heisst wirklich alles was man sinnvoll neu machen kann ist neu. Das werden viele so nicht machen aber da der Arbeitsaufwand recht hoch ist machts anders fast keinen Sinn.

- alle (5) Hauptlager - ist eine Muß meiner Meinung nach, zumindest die Lager der Ein- / Ausgangswelle sind nach xxx tkm fertig. Das ist auch der teuerste Posten von den Teilen her
- Syncronringe natürlich, auch nicht so billig bei 5 Stück
- alle Nadellager der Gangräder - bräuchte man nicht unbedingt alle außer dem Nadellager zwischen Ein- und Ausgangswelle. Aber preislich kommts da dann auch nicht mehr drauf an
- Anlaufscheibe am 1. Gang und Lagerträger für´s Mittellager (die wirkliche konstruktive Schwachstelle am R154). Anlaufscheibe aus Sicherheitsgründen neu, der Lagerträger ist ein Stahlblech-Pressteil und nicht masshaltig bzw. nicht stabil genug. Leider waren die neuen Frästeile noch nicht fertig, ein neuer originaler hält aber auch wieder 150 tkm
- Kleinigkeiten wie Tachoantriebsrad (scheint an der Führung der Sperrkugel mit der Zeit auszuschlagen), neue Sperrstifte/Sperrkugeln, Sicherungsringe der Gangräder zum Spiel einstellen etc. Neuer Magnet ! da das komplette Reinigen des alten von den Spänen nahezu unmöglich ist.

mal zwei Bilder vom Zusammenbau, Wellen schon montiert vor dem Einpassen der Sicherungsringe



Fast fertig, die Schritte dazwischen hab ich noch nie fotografiert da ich das auch in der Regel immer allein mache. Blöderweise hab ich im PhotoPaint / Photoshop die Funktion zum Bierflasche rauseditieren nicht gefunden.


Zur Technik nur ganz kurz und knapp: Auch nach 180 bis 200 tkm läuft ein R154 noch im Originalzustand. Die Synchronringe gehen dann so langsam Richtung Verschleißgrenze. die Spiele zwischen den Gangsätzen sind in der Regel (teilweise weit) über Max-Werten. Dort kommt ein großer Teil der Geräuschentwicklung her. die Lager der Ausgangswelle laufen bei hohen Geschwindigkeiten schon über den zulässigen Drehzahlen vergleichbarer Typen. Ich gehe davon aus AISIN hat da spezielle Typen aber das ist zumindest grenzwertig wenn viel mit hohen Geschwindigkeiten gefahren wird (also wieder ein speziell deutsches Problem) und fördert den Verschleiss.

Leider hatte Knightrider vor dem Umbau noch keine Getriebeöltemperatur-Anzeige. Die haben wir dabei erst mit eingebaut (Sensor in Adapter in der ablassschraube). Zumindest virtuell soll das neue Getriebe wohl lange nicht mehr so warm werden wie vorher wie er nach 500 km Rückfahrt meinte. Das sollte aber auch so sein.

Ich hab noch paar andere Bilder, die muß ich nur mal zusammensuchen.

[bitsnake]

2 Bilder vom Tachoantriebsrad:

Ich weiß nicht ob das wirklich einfluß auf das Ruckeln der Tachonadel hat aber bei dem alten was ich zur Überholung hergenommen habe hatte das Rad merklich Spiel. Mit neuem Rad und neuer Kugel geht das saugend auf die Welle und sitz absolut ohne Spiel fest.

[bitsnake]

Die Stütze der Kupplungsgabel:



Obwohl die an der Lauffläche gehärtet ist verschleisst die Lauffläche etwas. Wir haben dann KnightRiders alte wieder eingebaut, im Vergleich zu der neuen die ich mit bestellt hatte sah die noch sehr gut aus. Beim einbauen der Kupplungsgabel also bißchen fetten nicht vergessen !

[Maverick_at]

Wieviel muss man denn für alle Teile der Getriebeüberholung zahlen ??

[bitsnake]

mit allem Schnickschnack liegen die Teile um 850,- EUR, inkl. Öl. Wenn man die nicht so wichtigen Teile weglässt (Nadellager Gangräder, Tachoritzel, evt. die große Dichtung am schalthebelgehäuse) spart man etwa 150 EUR, ist also im Vergleich zum Gesamtaufwand nicht der Rede wert. Wenn man wirklich ein Getriebe mit wenig km hat kann man evt. die Syncros drinlassen, dann wird man´s aber auch nicht aufmachen, es sei denn es macht Geräusche. Das einzige was man ohne Aufwand machen kann ist Wellendichtringe wechseln.

Für die Überholung nehm ich 350,- EUR, vorrausgesetzt das Tauschgetriebe ist einigermaßen sauber und nicht kaputt (ausgerissene Gewinde am Gehäuse, Ölablassschraube beschädigt oder sowas). Einige Sachen sieht man auch erst nach dem Zerlegen, Rundlauf und Toleranzen der Ausgangswelle, Abnützung der Schaltgabeln etc.).

[Knight Rider]

Nachdem ich ja wirklich fast alles an meiner MKIII ausgwechselt oder erneuert habe, sollte es am Getriebe nicht scheitern. Schließlich hatte auch dieses über 220 oder 230.000 km auf dem Buckel.

Was ich beim alten Getriebe schon als normal empfand, war die Wärmeentwicklung, die ich während der Fahrt an meinem rechten Bein (Unterschenkel) spürte. Da ich ja kein Zwerg bin, liegt beim Fahren das rechte Bein am Getriebetunnel an. Und da wurde es (außer bei kurzen Stadtfahrten) doch recht warm!! Sehr warm.. Besonders bei längeren Strecken.

Jetzt spüre ich keine Wärme mehr, auch nicht auf der Heimfahrt von Dresden nach München; und da bin ich nicht gerade zimperlich gefahren.

Zur Temperaturanzeige.
Mein Streben war es schon seit Langem, auch die Getriebeöltemperatur zu überwachen. Jetzt wurde dies realisiert, indem in die Auslasschraube ein Greisinger Temperatur PT100 Sensor in einem Reduzieradapter (den Sensor gab es nicht in so einem großem Gewinde) eingeschraubt wurde. Wird nun auf einem meiner Greisinger Displays dargestellt.

Wenn ich die 30 km zu meiner Werkstatt fahre, so habe ich je nach Fahrweise so von 50 - 65° C Getriebetemperatur.
(Auf der Rückfahrt von Dresden war ich schon bei über 70°; genau weiß ich es nicht mehr;...)

Mit dem Schalten hakelt es noch ein wenig. Der 1. Gang hat zeitweise die Meinung, nicht eingelegt werden zu wollen. Ist blöd, wenn man grad als 1. an der Ampel steht, und dann rumrührt.
In den anderen Gängen hatte ich auch ein leichtes Hakeln, dass sich aber nach den bis jetzt gefahrenen km schon merklich gebessert hat. Schon fast nicht mehr wahrnehmbar, nur noch vielleicht von so Feinmotorikern wie mich... . So wie es sein sollte.

[Knight Rider]

P.S:
wens wundert, warum auf dem ersten Bild vom ersten Beitrag der Auspuff so schief hängt:

Da war das Getriebe schon ausgebaut, und dazu war meine Defcon Downpipe natürlich auch abgebaut..

[bitsnake]

Wenn die Syncros ganz neu sind ist die synchronisierung nicht so besonders toll. muß sich erst auf den Gegenkonus (auf den Gangrädern) anpassen, hat also auch eine einfahrzeit. Wieviele km hast du jetzt eigentlich runter seit dem umbau ?

[Knight Rider]

ca. 1.400 km (die ewige Fahrerei zu der Werkstatt sind immer gleich 70 km; und da bin ich ja jeden 2. Tag gewesen; und dann jeden Tag zur Arbeit)

2. 3, 4. und 5. Gang haben sich ja schon verbessert.

[King of Queens]

hallo

sieht echt gut. aus.. hab schon interesse bekundet am langen 5. gang und revision vielleicht...

wie ist es mit dem rückwärtsgang? (ist zwar nicht synchronosiert, aber nach der revision könnte es besser gehen?)

gruss dusko

[Knight Rider]

Eines sei noch angemerkt:
Wenn die Gänge eingelegt sind, dann haben die kein Spiel mehr, da wackelt dann nix mehr. Früher konnte dann der Schalthebel noch ein bischen hin und her bewegt werden, jetzt nicht mehr.

Rückwärtsgang leider so wie früher; mal läßt er sich butterweich einlegen, ein anderes Mal geht es nur geräuschvoll..

[bitsnake]

Rückwärts kann man nur bedingt bis eigentlich nicht verbessern. Die Maße der Schaltgabel/Führung am Gangrad sind i.A. alle in der Toleranz aber diese Schaltmimik ist sowieso irgendwie etwas wackelig konstruiert. Und halt unsynchronisiert.

Da in aller Regel mit so einem Auto vorwärts gefahren wird denke ich für meinen Teil da auch nicht weiter drüber nach. Man könnte wohl die Teile gegen neue austauschen aber das ist nicht bezahlbar. Und ob das soviel ändert glaub ich auch nicht, bißchen besser wirds damit zwar sicherlich aber das rechtfertigt in meinen Augen den Aufwand nicht. Eventuell könnte man die Lagerhülse im Rückwärts-Gangrad tauschen und auf ganz wenig Spiel zur Welle anpassen, das könnte das verbessern. Da denke ich mal drüber nach.

Der Rückwärtsgang war auch bei deinem alten Getriebe schon bescheiden oder ? Dann kann ich dort mal was dran versuchen.

[Knight Rider]

Rückwärtsgang war von Anfang an ein Glücksspiel.
So weit ich zurückdenken kann, gings mit dem Rückwärtsgang mal butterweich, und ein andermal wieder mit Geräusch. Das ekelhafte "rrrrrrrr"

[Willy B. aus S.]

@ KnightRider: hast Du nicht gleich auf langen Rückwärtsgang umbauen lassen?

[Knight Rider]

Langer Rückwärtsgang, das hatte ich ursprünglich auch vor.
Hab das mit John ausführlich diskutiert. Frag ihn mal.

Es gab ja nur zwei sinnvolle Möglichkeiten.

Aber dann wäre mein 5. Gang nicht mehr zum Beschleunigen gewesen, sondern nur noch ein Schongang, und es hätte ewig gedauert, bis ich dann die Endgeschwindigkeit erreicht hätte.

Letztendlich war es mir dann das auch nicht Wert.

Was nützen mir 300 km/h oder mehr Endgeschwindigkeit, die, wenn ich mal ausfahren könnte, dann vielleicht auf meinem Grabstein oder Urne verewigt würden?

Ich gehöre nicht zu denen, die bei 250 noch den Rest der abgeriegelten Mafia überholen wollen. Da blink ich lieber rechts..