29.01.2003, 02:25 | #1 | ||
Bruce Allmächtig
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Anziehen der Zylinderkopfschrauben 7M-GTE MkIII
Um die Zylinderkopfschrauben anzuziehen, müßen wir zuerst wie beim Zündkerzenwechsel vorgehen. Alles über die zwei Nockenwellendeckeln muß ab. Diesmal auch das 3000-Pipe. Wenn wir schon dabei sind, auch den Luftmengenmesser mit angeschlossenen Luftröhren.
Bei Automatik-Fahrzeuge muß beachtet werden das noch ein weiterer Seilzug zum Träger der Gasseilzüge geht. Dieser kommt links am Block vorbei vom Getriebe hoch. Wenn alles ab ist, müßen beide Nockenwellendeckeln runter. Der rechte mit dem Öleinfülldeckel ist schwierig runter und wieder rauf zu bekommen. Das kommt durch die Enge und durch die kurze Ölleitung am Anschluß vorne rechts. Nun beginnt der eigentliche Arbeitsvorgang. Mann benötigt ein Drehmomentschlüßel und eine 10-ner-Sechskantverlängerung. Diese kann aus einem 10-er Stiftschlüssel durch absägen der kurzen Seite selbst angefertigt werden. Hier vielen Dank an Willy aus Stuttgart, er war der Ideengeber. Es gibt mehrere Methoden um die Zylinderkopfschrauben anzuziehen. Mann kann lange streiten welche Methode besser sei. Methode 1 (So habe ich bereits mehrere Zylinderköpfe angezogen) Zuerst werden alle Schrauben in der richtigen Reihenfolge um 1/8 bis 1/4-Umdrehung gelöst. Die richtige Reihenfolge ist diese zum Abbau des Kopfes. Folgendes Bild ist aus dem Motorhandbuch des 7M-GTE gescannt. Zitat:
Zitat:
Das Anziehen sollte in mehreren Schritten erfolgen. Ich bevorzuge die Variante mit zwei Zwischenwerte, also in drei Arbeitsgänge. Als ersten Wert z.B. 85Nm, zweiter Wert z.B 92Nm und letzter Wert 98Nm. Eine Methode ist es in nur zwei Arbeitsschritte die Schrauben anzuziehen, hier z.B. mit 88Nm und 98Nm. Aber wie gesagt, ich bevorzuge drei Schritte. Nach dem Anziehen der Schrauben, warten wir nun ca. 30 Minuten bis zum nächten Arbeitsgang/Schritt. Das ist notwendig, damit sich die Dichtung besser setzt. Ziel ist es, das sich die Dichtung in jeder kleinen Ritze oder Riffel drängen kann, und so besser dichtet. Mag sein das vielen, die Schritte zu viel sind, und kein Verständnis für die Wartezeit zum setzen der Dichtung haben, ich fühle mich nach getaner Arbeit aber auf der sicheren Seite, als die welche, die die Dichtung gleich ohne Schritte oder Wartezeiten anziehen. Auslegungssache. Nun wiederholt sich der Arbeitsgang wieder. Zuerst in der richtigen Reihenfolge die Schrauben lösen. Denn wir wollen genaue Anzugsmomente und können nicht riskieren das sich eine Schraube wieder festgebacken hat und wir damit übers Ziel schiessen, weil wir zuviel Kraft eingesetzt haben. Also alle Schrauben lösen und wieder in der umgekehrt richtigen Folge festziehen. Die Bilder oben gelten weiterhin fürs lösen und anziehen. Wir verwenden den zweiten Wert für den Anzugsmoment von 92 Nm, nachdem wir im ersten Schritt mit 85Nm angezogen haben. Nun warten wir wieder ca. 30 Minuten. Und zum Schluß wiederholt sich der Arbeitsgang/Schritt ein letztes Mal. Wieder lösen wir alle Schrauben in der richtigen Reihenfolge, um sie dann in der umgekehrten Folge wieder anzuziehen. Dabei wird mit dem Endwert von 98Nm angezogen. Eine weitere Wartezeit ist nicht nötig, es kann sofort mit dem Zusammenbau begonnen werden. In umgekehrter Folge wie ausgebaut, so wieder auch alles einbauen. Für die ersten Kilometer danach gibts keine richtigen Empfehlung. Vielleicht die nächsten 1000 km etwas weniger Druck mit dem Turbo aufbauen. Ich hatte meine Zylinderkopfschrauben erst angezogen als ich bereits ein Blubbern aus der Heizung hinterm Armaturenbrett hören konnte. Keine Zwei Tage nach der Aktion hörte das Blubbern auf. Auch ein Jahr und mehr als 10.000km danach hatte ich keine Probleme mehr. Eine Wiederholung ist anzuraten. In welchen Zeitabstände ist eine Frage der Abwägung. Einerseits ist es der hohe Arbeitsaufwand von ca. 4 Stunden der einen davon abhalten wird das Ganze jährlich zu veranstalten. Alle zwei-drei Jahre oder 25000-30000km wäre empfehlenswert. Methode 2 (machen auch viele) Hier spart man Zeit und verzichtet auch die Wartezeiten, damit sich die Dichtung setzen kann. Ersparnis 30 bis 60 Minuten. Ansonsten geht mann wie in Methode 1 vor. Zwei oder drei Arbeitsschritte möglich. Methode 3 Gleich in einem Schritt auf 98Nm anziehen. Meiner Meinung nach zu riskant. Wo doch das Motorhandbuch ja auch was von mehreren Schritten vorschreibt. Diese Methode kann man dann anwenden, wenn die ZKD-Schrauben schon mal auf 98Nm angezogen worden sind. Die Dichtung ist dem Druck gewohnt und muß sich nicht anpassen/setzen. Also wenn man die Schrauben sicherheitshalber alle Jahre überprüft, kann man diese Methode anwenden. Ohne Gewähr.
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Geh nicht weiter. Hör auf oder du hast einen Krieg, den du nie begreifen wirst! Lass uns aufhören. Lass es sein! |
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