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Alt 03.11.2009, 01:19   #1
danielMA70
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Mein Formula Student Projekt

So, da ich nun in meinem letzten Vorlesungssemester bin und mein Projekt etwas reduziere möchte ich Euch einfach mal erzählen, wie mein Projekt, welches ich freiwillig ohne Vergütung neben meinem Studium mache.

Ich bin seit 3 Semestern bei einem Projekt an unserer Hochschule, welches sich Formula Student nennt. Das Projekt ist Fachübergreifend somit arbeiten Wirtschaftsingenieurstudenten, Maschinenbaustudenten, Elektrotechnikstudenten und Mediadesignstudenten an diesem Projekt. Ziel dieses Projektes ist es praktische Erfahrungen zu sammeln wie Teamarbeit, Planung, Finanzierung, Konstruktion und letztendlich das Zusammenbauen des Rennwagens. Das Projekt ist weltweit verbreitet und Teams aus der ganzen Welt treffen sich zu Events um die Fahrzeuge zu vergleichen. Es wird jedes Jahr ein neuer Rennwagen gebaut. Da man mit dem Fahrzeug an jedem Event, nur einmal, teilnehmen darf, muss das Fahrzeug ersetzt werden bzw. man entwickelt weiter.

Zu den Disziplinen: Statische Events, Dynamische Events.

Zu den Statischen Events gehören: Cost Report, Design Report, Business Plan, Technische Abnahme durch Judges aus der Automobilindustrie.

Zu den dynamischen Events gehören: Beschleunigungsrennen 0-75m, Maximale Kurvengeschwindigkeit -Achter fahren, Agilitätsrennen auf Zeit (Kurvenstrecke), Ausdauerrennen über 22km.

Ich habe bei diesem Fahrzeug bei der Motormechanik, Motorelektrik und Motorsteuerung mit gearbeitet. Ich war Stellvertretender Antriebsleiter und einer der 4 Fahrer.

Da wir erst unser erstes Auto gebaut haben konnten wir organisatorisch und finanziell nur an einem Rennen teilnehmen. Wir haben uns für das Event in Italien (Verano de Melegari) qualifizieren können und haben an diesem auch teilgenommen. Für uns war es eine riesige Erfahrung und hat sehr viel Rennfeeling, Spannung, Emotionen und natürlich Spass gemacht.
Wir haben alle unsere Ziele übertroffen und haben an allen Dynamischen Events teilnehmen können. Leider scheitern viele „Neue“ Teams an den Technischen Abnahmen, welche Voraussetzung für die Dynamischen Events sind. Somit sind wir sehr zufrieden. Leider nahm unsere Erfolgssträhne mit dem Ausdauerrennen sein Ende. Wir hatten nach mehreren Nachbesserungen unseres Kühlsystems, Kraftstoffsystems und des Fahrwerks nun nicht mit einem Defekt dieser Größenordnung gerechnet. Das Fahrzeug kam souverän nach 11km an die Box, ich stand schon in voller Rennbekleidung und wollte gerade einsteigen, da vernahm ich einen Benzingeruch. Und im gleichen Moment kamen ein Judge und einer meiner Teammitglieder und ich hörte nur „FUEL, FUEL!“ und das war das aus. Wir verloren ziemlich viel Benzin aus dem Tank. Dann schoben wir das Fahrzeug in die Box und bauten den Tank aus. Durch starke Vibrationen bildete sich ein Riss im Tank, genau an der Schweißnaht. Unser Tank war anscheinend, gegen Erschütterungen seitens des Motors, nicht gut genug gedämpft und die Schweißnaht auch nicht der Bringer.
Naja wir sind mit unseren Leistungen sehr zufrieden, jedoch haben wir uns sehr viel Ideen und Motivation mitgenommen, um an diesem Projekt festzuhalten und weiterzumachen.
Es werden Fehler ausgebessert und eliminiert und aus den Erfahrungen konnte man viel lernen.

So jetzt habt Ihr mal einen kleinen Einblick in das Projekt, welches mich die letzten Semesterferien und darüber hinaus viel Zeit, gekostet hat.
Da ich nun auf der Suche nach Abschlussarbeiten bin und meine letzten Klausuren schreiben muss, werde ich dieses Semester weniger dafür tun. Aber wenn ich meinen Master machen sollte, dann werde ich ganz bestimmt weiter machen.

Ich hoffe es hat etwas Spaß gemacht das zu lesen… dann kann ich ja jetzt noch paar Fotos anhängen.

Daniel





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greetz Daniel



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