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Alt 17.04.2004, 11:32   #1
Willy B. aus S.
Supra Modulator
 
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Willy B. aus S. wird schon bald berühmt werden
wie kam ich zu meiner Supra?

Hatten wir eigentlich schon mal nen Thread zu der Frage: "wie kam ich zu meiner Supra"? Sicher gibt es da die eine oder andere nette Geschichte.

Bei mir war das so:
Ich bin eher der Langzeitfahrer, tausche das Auto so selten wie möglich. Meinen Corolla hatte ich 1980 als Neuwagen gekauft und bis 1995 gefahren. Ende 1994 stellte sich dem Corolla der nächste TÜV-Termin als unüberwindliche Hürde in den Weg. Reifen, Stoßdämpfer, viele Schweißarbeiten usw. Und dann habe ich immer noch ein altes Auto mit Löchern in der Motorhaube und 300.000km. Da ich damals beruflich aufs Auto angewiesen war, war mir das Risiko zu groß. Ich bat den Meister meiner damaligen Toyota-Werkstatt, mir den Kostenvoranschlag in Rechnung zu stellen, da wahrscheinlich kein Auftrag draus wird. Er lehnte das ab mit der Begründung: "entweder Sie lassen die Reparatur doch noch machen, dann verdiene ich dran, oder sie brauchen ein neues Auto...". Ich versuchte, mich mit einer unwiderlegbaren Ausrede aus der Situation zu retten und sagte ihm, ich hätte sehr konkrete, nahezu unerfüllbare Vorstellungen von meinem nächsten Auto. Und dann begann ich einfach mal zu fantasieren:

Supra Mk3, silbergrau, graue Lederausstattung, Schaltgetriebe, max. 5 Jahre alt, max. 80.000km, extrem guter Erhaltungszustand, dennoch max. 22.000DM.

Alles wäre machbar gewesen - bis auf den Preis. Die wirklich guten Supras lagen damals einige tausend DM höher. Dennoch war ich platt bei seiner Antwort: "Draussen in der Werkstatt steht er. Ein Kundenfahrzeug, das gerade zur 80.000er Inspektion da ist und anschliessend verkauft werden soll." Alles stimmte, sogar der Preis. Und Stahlfelgen für Winterreifen waren auch noch dabei. Ich beredete die Situation mit meiner Frau und machte in dieser Nacht kein Auge zu. Zwei Tage später Probefahrt, wieder zwei Tage später mit einem Stapel Bargeld in der Tasche nach Göppingen und das Auto holen. Meine Frau, die das Auto nie zuvor gesehen hatte und eher auf Stadt taugliche Kleinwagen stand, war nach ihrer ersten Probefahrt bekehrt und kaum noch aus dem Cockpit zu bewegen.

3 1/2 Jahre später trennten sich unsere Wege (Supra, nicht Frau) nach einem Unfall mit Totalschaden. Glücklicherweise bekam ich nach Gerichtsverhandlung und Unfallrekonstruktion durch Sachverständige den größten Teil des Schadens ersetzt. Die Suche nach der nächsten Supra gestaltete sich erheblich schwieriger. 2 Monate fuhr ich mit einem geliehenen alten Polo kreuz und quer durch Baden-Württemberg und inspizierte Supras - alte, verrostete, verbastelte, getürkte usw. Das Problem war ausserdem, dass ich weder rot noch schwarz noch Stoffsitze noch Automatikgetriebe wollte. Das schränkte das Angebot auf praktisch null ein. Einmal gab ich auf dem Standstreifen am Rande der A8 dem Verkäufer den Autoschlüssel und bat ihn, mich nach Hause zu fahren, weil ich mit einem Auto mit defekter ZKD keinen Meter mehr weiter fahren wollte: bei 220 km/h hatte mir der Zeiger der Temperaturanzeige unmissverständlich mitgeteilt, weshalb der Verkäufer gleich noch einen Zeugen mitgebracht hatte und weshalb beide immer so nervös aufs Armaturenbrett gestarrt hatten. Irgendwann fand ich dann eine gut erhaltene Supra mit 100.000km, Anthrazitmetallic, schwarzes Leder und leider auch überteuert. Ich konnte den Verkäufer zwar noch von 23.900 auf 22.000DM runter handeln, aber er hatte bei mehreren Telefongesprächen in den letzten Wochen offenbar gemerkt, dass ich das Fahrzeug auf jeden Fall nehmen würde. So war es dann auch.

Die dritte Supra fiel mir wieder ähnlich leicht zu wie die erste: eigentlich wollte ich in der Toyota-Werkstatt nur eine Lack-Sprühdose für eine kleine Ausbesserung kaufen. Der Meister begrüßte mich mit der Feststellung, ich käme 1/2 Stunde zu spät. Grade sei ein Supra-Besitzer da gewesen. Exakt dasselbe Auto wie meines, aber Unfallschaden vorne. Technisch noch alles perfekt, aber halt ein so hoher Blechschden, dass die Reparatur nicht lohne. Besichtigung, Probefahrt und Abholung (1100? incl. 1 Satz neuer Sommerreifen auf Pizzafelgen und 40% Winterreifen auf Stahlfelgen) folgten schnell. Seither stehen in der Garage meiner Schwiegermutter (die ohnehin nicht Auto fährt) 1600kg Zukunft. Entweder als Teileträger oder, falls wieder mal ein Unfall passieren sollte, als Auto zum reparieren. Einziger Wehrmutstropfen: Ich habe Anthrazit Bj93, das andere ist Anthrazit Bj89 - leider unterschiedliche Farbnummern. Eine ist "grau", die andere hat einen leichten Blaustich. Beim Teiletausch werde ich wohl um eine Lackierung nicht herum kommen. Vielleicht wirds dann ja auch wieder silbergrau ...
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