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Alt 18.08.2007, 22:45   #1
DEF
Blindfisch
 
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DEF befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Zitrone geerntet – Mein Adventure Weekend am Bodensee

Wie soll ich beginnen ? Denke am besten ganz am Anfang

Vor einigen Monaten kaufte und importiere ich eine weiße Nontarga in Zürich. Der allgemeine Zustand war schlechter als ich mir vorgestellt hatte aber angesichts der Kaufsumme stand keine Kritik zu Diskussion.

Den ganzen Dokumentenkram und Sprießrutenlauf bei den Behörden lasse ich mal weg (der würde Bände sprengen), aber für eine Supra ist man einiges bereit in Kauf zu nehmen.

Trotz Beseitigung der gröbsten Mängeln und Instandsetzung und zu kauf neuer Teile, wurde ich einfach nicht warm mit dem Auto. Was vielleicht auch an den Etappenaufbau und ständigen hin und her fahren (ca. 4-6x) zu Supra Fly gelegen hat. Er hatte „viel zu tun“ und konnte so die vereinbarten und bezahlten Arbeiten nicht an einem Stück ausführen. Aber ok das soll jetzt nicht das Thema sein.

Die Lady und ich konnten uns einfach nicht anfreunden und mein Frust und Unmut wuchs von Tag zu Tag. Der Motor verbrauchte auf 1200 km ca 1 Liter Öl. Der neuwertig von GMTurbo zugekaufte Lader brachte auch keine Abhilfe. Ich spielte mit dem Gedanken bei Fly eine Revision machen zu lassen, das dieser nicht all zu weit weg von mir wohnt.

Telefonierte mit einigen Forumsfreunden und holte mir hier und da sachkundige Meinungen ein wie zu verfahren war. Mein Bauchgefühl jedoch sagte mir „lass die Finger von einer Revision und beende die Odyssee“. Privatleben litt auch darunter und es kotze mich einfach an ständig hin und her zu fahren.

Wie es im Leben so kommt, schrieb Daniel dann eines abends ins Forum rein das er eine Karosse ,Motor & diverse andere Teile beabsichtigt zu verkaufen. Ich war sehr schnell Feuer und Flamme, das Problem mit dem Motor bei mir somit beseitigen zu können und mich nicht ständig im Alltag darüber zu plagen wie und was ich nun tun könnte.

Einige sehr angenehme und lustige Telefonate wo wir uns besser kennen lernten/telefoniert haben, wie und was man genau machen kann, war die Idee geboren einen Motorwechsel und Getriebetausch vorzunehmen.

Es wurde ein kurzfristiger und zeitnaher Termin vereinbart.

Dann eines Nachts im Bett meiner Freundin und nachdem ich ihr eröffnet habe was ich denn plane, meinte Sie zu mir „Das ist nicht gut mit dem tauschen und fragte mich worin der Sinn bestehe eine Sache die läuft auseinander zu nehmen um sie woanders rein zubauen?“

Das errinerte mich als IT´ler sofort an den alten Satz „Never change a running System“ So wühlte ich mich durchs Forum und suchte Bilder von Daniels Zitrone, recherchierte alle Berichte von Treffen und wurde mal fündig und weniger fündig. Aber das was ich fand und sehen konnte, führt zum aufkeimen einer neuen Liebe. Der Blutdruck stieg,die Gedanken wurden wirrer und ich konnte weniger schlafen

Kurz darauf sprach ich auch mit Daniel darüber und so richtig konnte er sich auch nicht mit dem schlachten seiner Zitrone anfreunden und wir kamen zu dem Punkt „Da muss was getan werden“.....

Also plauderten wir über Details und wurden uns schnell einig. Ich glaub ich hab x mal Fragen gestellt, da ich in der Aufregung... aber Daniel in seiner unendlichen Geduld beruhigte mich und half schnell jeden Gedanken in die richtige Richtung zu lenken.

Eine Woche darauf hatte ich den Urlaub eingereicht um schon am Freitag am Bodensee einzutreffen.

Nach knapp 4,5 Stunden fahrt kam ich dort recht knülle an und typisch in so einer Situation war mein Handy Akku auch noch kurz vorm Ende.

Ich parkte und wuselte mich durch die Stadt und folgte Daniels Wegbeschreibung. Der Schock traf mich schnell und eiskalt als ich in eine Bar/Wirtschaft reingehen wollte. Es standen Leute davor und rauchten. Das kam mir nicht verdächtig vor.... allerdings als ich reingehen wollte mit Kippe.....wies mich einer darauf hin das das nicht erlaubt ist.

Ich „warum?!“ Er „Wir sind hier in Baden Würtenberg und hier ist Rauchverbot“ teilte er mir im sarkastisch/deprimierten Tonfall mit

Kurz darauf entdeckte ich die Bar wo ich Daniel vermutete und dort mitten in der Pokerrunde war er auch


Ich wurde freundlich begrüßt und sammelte erstmal eindrücke.... das Rauchverbot,die nette Umgebung,freundliche & herzliche Leute (nicht so garstig wie in Mittelhessen außerhalb Frankfurts teilweise vorzufinden)....

Der freundliche Barkeeper mixte mir erstmal einen Redbull & Cola Drink damit ich klare und etwas fitter wurde als ich es war.

Die Nacht war kurz und am nächsten Morgen ging es zu Zulassungsstelle und TÜV.


Daniel erlaubte sich wie ich erst darauf bemerkte einen kontrollierten Spaß. 50M vor der Zulassungsstelle beschleunigte er aus der Kurve heraus und ließ die Lady ausbrechen und driften. Ich sah nur das entgegenkommende Fahrzeug und dachte mir „ach Du heilige Scheiße warum muss uns das jetzt so kurz vor Ziel passieren und sah mich schon am Heulen“. Daniel allerdings grinste Breit und fragte „warum ich denn so Kreideweiß bin“

Da wusste ich es war beabsichtigt und er war Herr der Lage gewesen

In der Hetze hatten wir jedoch einen Fahrzeugschein vergessen und die nicht funktionierende Hupe plus den offenen K&N Filter & ein defektes Kennzeichenlicht, stoßen beim sonst sehr humanen und freundlichen Prüfer auf nicht viel Gegenliebe

Okay damit konnten wir leben und es trübte die Laune auch nicht zu sehr. Wer eine Supra hatte oder hat, ist mit so was nicht so schnell aus der Bahn zu werfen.

Nach einem kurzen Nickerchen auf dem herrlich festen Parkettboden Daniels ging es auch schon weiter und wir machten ein Sightseeing.

Durfte die Freunde & Bekannten von Daniel kennen lernen und machte hier und da Kontakt mit den Einheimischen

Dann war auch Zeit die Zitrone in Ruhe zu sehen und ich war noch bevor ich in Ihr Platz nahm „warm“ geworden. Schwer zu beschreiben aber ich glaube jeder kann nachvollziehen wie sich so was an fühlt.

Nach leckeren Mahlzeiten (zb. Döner mit Cocktailsoße) fanden wir uns am Abend auch wieder in der Bar ein.


Zuvor am späten Nachmittag wollten wir Essen gehen beim Chinesen.

Daniel hatte Fußball gespielt und er wollte sich frisch machen. Ich fuhr in der Zwischenzeit mit einer Freundin von ihm in ein I-Net Café um dort ein paar Seiten ab zu surfen von der ich Ihr erzählt hatte.

Wir vereinbart waren Sie und ich dann beim Chinesen und warteten auf Daniel.....

Plötzlich stellt ich fest , das meine Jacke leichter war als zuvor.....!

Mein Portemonnaie mit allen Kreditkarten,Führerschein etc. war weg!

Kur darauf kam auch schon Daniel.... ich suchte mit Ihm dann den ganzen Weg zu Parkhaus ab und wir flitzten mit dem Aygo sogar in das Cafe. Nichts – ich war total verzweifelt während Daniel mich versuchte zu beruhigen. Während die anderen Essen bestellten und ich die Karten alle sperren lies (Handy ist ja an meinem Ohr angewachsen glücklicherweise) .... wurde ich immer deprimierter.....

Alle anwesenden meinte zu mir „keine Sorge das taucht hier wieder auf, morgen sehen wir weiter mach dir keine Sorge“......

Als Berliner der das das nicht so kennt, konnte ich mich mit dieser Aussage nicht so anfreunden..und meinte dann noch „wenn das wieder auftaucht und die Leute so ehrlich und anders hier sind dann spende ich der Stadt eine Bank


Tja....und am Ende....muss ich wohl eine Bank spenden und mein Weltbild korrigieren Denn am nächsten Tag rief ich bei der Polizei an und dort wurde mir mitgeteilt das eine Finderin alles ab gegeben hatte und auf Finderlohn sogar verzichtete.


Es war alles drin. Sogar das Geld.

Auf dem Markt kaufte ich dann einen Wein und wir bedankten uns beim Mann der Finderin.


An diesem erfreulichen Tag durfte ich dann Alonso kennen lernen

Am nächsten Tag fingen er und Daniel auch schon an mit der Transplantation der Teile aus meiner alten Lady.

Zum Abend hin wollte ich heim fahren. Dies wurde aber durch wenig Wasser (wie sich herraustellte ) verhindert bei der Probefahrt (Temp ging für paar Sekunden hoch) und Daniel ließ mich so nicht fahren , ohne die Ursache des Problems behoben zu haben. Daniels Puls war oben und ich von den Dingen überrollt.

Sorgen habe ich mir keine Gemacht – befand ich mich doch in bester Gesellschaft

Alonso ließ sich nicht bestechen seine Matratze für die Nacht zu geben, selbst die Blitz Nur , konnte ihm nicht überzeugen

So baute ich ich mir aus alten Zeitungen bei Daniel ein „Pennerbett“ und schlief fest wie ein Stein.

Sonntag zum Abschied gab es noch ein Minitreffen bei der Aral Tanke (Schleichwerbung sei erlaubt). Suprafan kam mit seiner MK II und ich freute mich, wieder neue & alte Gesichter zu sehen.

Es würde noch eine Seite kosten auf die vielen tolpatschigen Erlebnisse einzugehen die ich erlebt habe.. wie zb. Das ich Benzin hohlen sollte, einen Ort weiter und ganz weit woanders gelandet bin...oder das mein Navi bei der Rückfahrt gar nicht leer war (nur der Hold Knopf war gedrückt)....und ich statt Richtung Heibronn zu fahren auf einmal in Stuttgart war....


Die gelbe Zitrone ist nun in guten Händen und schnurrt wie ein Kätzchen. Es sind so viele liebevolle Details in ihr verbaut das ich gar nicht anfangen will diese aufzählen.


Meinen herzlichen Dank gilt an dieser stelle Daniel & Alonso die mit viel Besonnenheit und liebe zum Detail geschraubt haben.... Meine Freude und Dankbarkeit für alles erlebte kann ich gar nicht in Worte fassen

Danke an meine Freundin Angie, welche mich mit ihrem Bauchgefühl immer auf den richtigen Weg führt


Fakt ist auf jedenfall , das der Bodensee , der mit Abstand versoffenste See mit den lustigsten Partypeoplen ist, die ich kennen lernen durfte.

Danke für die mir entgegengebrachte Herzlichkeit,ehrliche Hilfsbereitschaft und Freundschaft
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Geändert von DEF (19.08.2007 um 00:02 Uhr).
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