Deswegen ärgert mich das Märchen vom Fachkräftemangel so. Ich seh's ja selbst. Ich hab mich Anfang des Jahres auf Stellen beworben, hatte Vorstellungsgespräche etc pp., aber wurde abgelehnt. Mit ziemlicher Sicherheit, weil keine relevante Berufserfahrung vorhanden sit (woher auch). Die Stellen sind aber nach wie vor ausgeschrieben. Seit nem halben Jahr. Soll heißen: Man sucht lieber ein halbes Jahr lang nach Leuten, anstatt jemadnen zu nehmen, der die Voraussetzungen erfüllt in absehbarer Zeit der Mitarbeiter zu werden, den man sucht. Die Wirtschaft investiert so gut wie nix mehr in Nachwuchs udn beschweren sich dann, wenn ihnen keinen den idealen Bewerber backt. Das kommt in dem Link von weiter oben ja auch zum Ausdruck.
Ich hab da mittlerweile ja nen ganz guten Überblick über die Arbeitsmarktlage. Und der Witz ist echt: Bei einem Großteil der ausgeschriebenen Stellen wird praktisch verlangt, daß du den gleichen Job wie den, auf den du dich bewirbst, schon jahrelang gemacht haben sollst. Manchmal sieht man das anhand der geforderten Kenntnisse, manche schreiben es auch unverblühmt rein: 5 Jahre Berufserfahrung in einer entsprechenden Tätigkeit etc.
Als Absolvent sollst du dich am Besten von einem schlecht bis garnicht bezahlten Praktikum zum nächsten hangeln, bis du mal genug "Berufserfahrung" angesammelt hast.
Und das alles scheint überhaupt niemanden zu stören. Meine sog. Freunde, die größtenteils bei den Firmen untergekommen sind, bei denen sie auch schon die Abschlußarbeit geschrieben haben, wollten mir erklären, ich sollte es doch mal bei ner Zeitarbeitsfirma versuchen. Das wäre zwar scheiße, weil man ausgebeutet wird, aber besser als nix. Seitdem rede ich nimmer viel mit denen.
Also irgendwo hört's mal auf. Daran sieht man nur, daß das schlimmste, was wir gerade in DE haben, unsere sog. Bildungselite ist. Das sind totale Vollpfosten, die gebetsmühlenartig jeden linksgrünen Dreck runterbeten, ohne sich mal einen Moment lang über diesen Schwachsinn Gedanken gemacht zu haben.
