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Alt 08.03.2011, 11:04   #7
suprafan
Captain Slow
 
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suprafan wird schon bald berühmt werden
AW: Der Klimaschwindel!!!!!!!!!!!!!!!!!

Zitat:
Zitat von gitplayer Beitrag anzeigen
Wenn die Gegenseite behauptet, man könnne Einfluß nehmen und das wäre ganz sicher so, sollte sie das auch ohne Manipulation, Lügen und Horrorszenarien schaffen.
Na genau das ist ja das Problem an so einem komplexen System. Man kann die Einflüsse nicht immer 100%ig nachweisen, solange man die Wechselwirkungen nicht durchschaut.
Ich halte mich da nicht nur an irgendwelche Studien oder vermeintliche Beweise oder Gegenbeweise oder versuche das Verhalten der Skeptiker und Anhänger der Theorie zu interpretieren, sondern versuche halt, drüber nachzudenken.
Wenn ich ein komplexes System vor mir habe, das ich höchstens annähernd verstehe und wenn gleichzeitig mein Wohlergehen (und das von ein paar Mrd. anderen Menschen) davon abhängt, dass es weiterhin so funktioniert wie bisher, werde ich doch allein schon aus gesundem Menschenverstand nur mit größter Vorsicht Dinge tun, bei denen eine Beeinflussung des Systems einigermaßen plausibel begründbar ist, und das auch nur dann, wenn sich's nicht vermeiden lässt. Nach dem Motto "never touch a running system".
Weder gehe ich fest davon aus, dass ein menschengemachter Klimawandel stattfindet, noch gehe ich davon aus, dass das nicht der Fall ist. Einfach deshalb, weil mir aus wissenschaftlicher Sicht beides hinreichend plausibel erscheint und ich mir der Tatsache bewusst bin, dass das System noch nicht verstanden ist. Und solange das nicht geklärt ist, versuche ich natürlich, möglichst die Füße stillzuhalten, denn das ist die einzige Vorgehensweise, die in beiden Szenarien keine Verschlechterung darstellt.

Ich mein, Konsens besteht wohl darüber, dass ein Klimawandel sich in so ziemlich jedem Fall nachteilig auf die menschliche Population auswirkt (Unwetter, Naturkatastrophen, Dürreperioden usw.) und daher nicht gut (TM) ist.

Und es gibt ja ganz grob diese zwei möglichen Situationen, in denen wir uns momentan befinden könnten:
1) der Mensch hatte bisher keinen Einfluss und wird auch weiterhin mit dem Verbrennen fossiler Brennstoffe und dem Abholzen von Wäldern keinen Einfluss haben.
2) der Mensch hat die Entwicklung des Klimas bereits beeinflusst und kann jetzt nur noch Schadensbegrenzung betreiben.

Und es gibt zwei Möglichkeiten, sich zukünftig zu verhalten:
a) wir schauen, dass wir die Verbrennung so gut es eben geht begrenzen und die noch vorhandenen/funktionierenden "grünen Lungen" erhalten.
b) wir machen weiter wie bisher (bzw. beschleunigen den Prozess, siehe z.B. Indien und China) und verbrennen lustig fossile Brennstoffe, bis irgendwann keine mehr da sind.

Wie die Welt in ein paar Jahrzehnten/Jahrhunderten aussieht, hängt davon ab, ob 1) oder 2) zutrifft und ob wir uns für a) oder b) entscheiden.
Die möglichen Ergebnisse sehen dann so aus:
1) + a): wir ham nix falsch gemacht, die Natur macht eben was sie will.
1) + b): dito.
2) + a): nicht gut, wir haben's verbockt, aber es könnte schlimmer sein.
2) + b): worst case, wir haben uns selbst so richtig in die Sch** geritten, und zwar offenen Auges.

Solange wir nicht wissen, ob Situation 1) oder 2) zutrifft, aber die Wahl zwischen Reaktion a) und b) haben, ist es doch die sicherere Variante, sich für Reaktion a) zu entscheiden. Denn entscheiden wir uns für a), haben wir im Fall 1) ein akzeptables und im Fall 2) nicht das schlechteste Ergebnis.
Entscheiden wir uns aber für Reaktion b), haben wir in dem Fall, dass Situation 2) zutrifft, so richtig verloren.
Reaktion b) wäre also nur dann zu wählen, wenn man im Vorhinein bereits ausschließen kann, dass Situation 2) zutrifft. Und das erscheint mir momentan unmöglich.

Die politische Ebene lasse ich da ganz bewusst außen vor, denn es geht mir nur um den logischen Gedankengang. Wenn ich Statements von "Klimaskeptikern" lese, scheint es mir nämlich immer so, dass die alle fest davon ausgehen, dass Situation 2) nicht zutrifft, denn nur dann wäre schließlich das von ihnen propagierte Verhalten b) zu verantworten. Aber woher kommt diese Gewissheit? Genau das frage ich mich.
Oft habe ich eben das Gefühl, dass von vielen Menschen die Situation 2) nur aus Bequemlichkeit und einem diffusen "was nicht sein darf, kann auch nicht sein"-Impuls heraus rundweg abgelehnt wird
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Wer nichts weiß, muss alles glauben.
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