Empörung über Aussage Mißfelders über Hartz-IV-Empfänger
Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der Jungen Union (JU), Philipp Mißfelder, hat mit einer Aussage über Hartz-IV-Empfänger heftige Empörung ausgelöst. Die JU Bayern distanzierte sich von Mißfelder und forderte eine öffentliche Entschuldigung, auch die SPD, die Jusos und die Opposition übten scharfe Kritik. Die Deutsche Kinderhilfe nahm Mißfelder hingegen in Schutz.
Laut Berichten der "Ruhr Nachrichten" bezeichnete Mißfelder auf einer Parteiveranstaltung in Haltern am See im Ruhrgebiet die Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze als einen "Anschub für die Tabak- und Spirituosenindustrie".
Der Landeschef der JU Bayern, Stefan Müller, kritisierte diese Aussage scharf und forderte eine Entschuldigung. Es sei "geradezu unanständig, diejenigen zu beschimpfen, die ohnehin zu den Schwächsten der Gesellschaft gehören", sagte Müller dem "Münchner Merkur". Mißfelder müsse seine Aussagen zurücknehmen und sich bei den Betroffenen entschuldigen. Die Aussagen des JU-Bundesvorsitzenden "entsprechen nicht der Meinung der JU Bayern und sind auch so nicht haltbar". Der JU-Bezirk Oberbayern und mehrere bayerische Kreisverbände forderten Mißfelder zum Rücktritt auf.
Die ostdeutsche SPD-Politikerin Iris Gleicke kritisierte im "Tagesspiegel" Mißfelders Aussage als "egoistisch, zynisch und herzlos". Die Juso-Vorsitzende Franziska Drohsel kritisierte, alle Hartz-IV-Empfänger zu "Alkoholikern und Nikotinsüchtigen" zu erklären, zeige deutlich Mißfelders "fehlende soziale Kompetenz".
Die Grünen-Politikerin Brigitte Pothmer kritisierte Mißfelder als "Anschieber für diskriminierende Stimmungsmache". Auch von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kam Kritik. Statt einer "sachlichen und aktiven Auseinandersetzung mit Armut" bediene sich Mißfelder Stammtischparolen.
Die Deutsche Kinderhilfe nahm Mißfelder hingegen in Schutz. Zwar könne über den Stil gestritten werden, aber "an der Kernaussage kommen wir nicht vorbei", sagte der Vorsitzende der Kinderhilfe, Georg Ehrmann, "sueddeutsche.de". "Es ist Fakt, dass gerade in Hartz-IV-Familien ein großer Anteil der Eltern nikotin- und alkoholabhängig ist", sagte Ehrmann. Armut werde in Deutschland "falsch definiert".
Mißfelder sagte der "Leipziger Volkszeitung" unterdessen, er habe mit seiner Aussage "keine Hartz-IV-Empfänger diffamieren, sondern auf Missstände hinweisen wollen". "Viele Hartz-IV-Empfänger sind unverschuldet in Not gekommen", sagte Mißfelder dem Blatt. Es sei jedoch eine Diskussion darüber nötig, "wie mit sozialen Leistungen der Allgemeinheit von den Betroffenen umgegangen wird".
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Was sagt ihr dazu?
Seine Aussage war vielleicht etwas grob, aber im Großen und Ganzen muss ich ihm da recht geben. Ich habe selbst schon die Erfahrung gemacht, dass der Löwenanteil der Hartz IV Empfänger irgendwelche suchten, sei es jetzt Alkohol, Nikotin, oder andere Drogen hat.
Das beste Beispiel ist mein Vater. Früher war alles in Ordnung. Wir hatten ein Haus, mehrere Autos, Hunde, einfach alles. Dann begann er zu trinken, fuhr den Porsche zu schrott, hat seine Arbeit verloren, fing an kriminelle Aktivitäten zu verfolgen, landete mehrmals im Knast und jetzt ist er ein menschliches Wrack. Wenn er "morgens" um 14:00 Uhr mal aufsteht braucht er sofort nen Bacardi und dann säuft er auch den ganzen Tag. Und dass seit 1996. Was soll man da machen. Einmal hatte ich einen kleinen Streit mit ihm, dann hat er mir ohne Vorwarnung voll eine aufs Maul gehauen. Das ist doch nicht normal und da finde ich sollte die Regierung mal was ändern. Anstatt solchen Leuten das Geld in den Arsch zu stopfen und ihre Suchten zu unterstützen, sollte sie diese Leute lieber betreuen und davon wegbekommen.
Bitte schreibt eure Meinung dazu.
Gruß Mike
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