Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 05.03.2007, 19:48   #1
Lolek
Registrierter Benutzer
 
Benutzerbild von Lolek
 
Registriert seit: May 2004
Ort: Zwischen Bonn und Köln (NRW)
Beiträge: 3.219
iTrader-Bewertung: (77)
Lolek befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
AW: Verzinnen / Spachteln

Ich habe mal etwas zusammengeschrieben ... (passt nicht ganz zum Thema aber wen es interessiert ...)


Alle Fragen sich wie es geht, VERZINNEN !

Mit dieser Anleitung sollte es nicht wirklich mehr ein Problem darstellen Zinnarbeiten selber durchzuführen. Verzinnen ist im Grunde nichts anderes wie spachteln, nur mit Metall! Der Vorteil vom zinnen liegt definitiv darin, daß verzinnte Teile länger ihre Form beibehalten, und sich nichts absetzt, wie es üblicherweise bei normaler Spachtelmasse nach einigen Monaten geschieht! Je stärker das Karosserieteil beansprucht wird, desto schneller kann man die Spachtelspuren entdecken. Das Kommt dadurch zustande, weil das material arbeitet (sich ineinander Bewegt), und gewöhnliche Spachtelmasse Arbeitet halt nicht mit-, sondern gegen diese inneren Bewegungen, da die Spachtelmasse bockhart ist! Deswegen immer so wenig und dünn spachtel auftragen wie nötig!!!
Beim Verzinnen hingegen, entsteht eine metallische Verbindung, durch Zuhilfenahme der Zinnpaste. Wodurch dass Zinn optimal auf die Zug- und Druck - Kräfte, die in den beanspruchten Karosserieteilen entstehen, entgegenwirken / bzw. mitarbeiten kann. Zinn wird auch nicht so hart wie spachtel (welche eher spröde und brüchig ist), was erklärt, wodurch dieses mitarbeiten des Zinns im Metall möglich wird!
Im Grunde genommen kann man diese Technik für alles Mögliche benutzen, sei es um Beulen aus Karosserieblechen zu entfernen, oder Cleanarbeiten durchzuführen! Es gibt aber 2 unterschiedliche Vorgehensweisen, zwischen denen man wählen sollte, bevor es losgeht!

1. Teile die Waagerecht liegen (Motorhaube), oder teile die man Waagerecht legen kann (Kofferraumdeckel, etc, ausgebaute Türen), sollte man das Zinn verflüssigen und auf die gewünschte stelle laufen lassen, dadurch werden Hohlräume vermieden, und man bekommt ein Sauberes Ergebnis. Ich habe ein Gasschweißgerät benutzt, womit man eine enorm heiße flamme hinbekommt, und wenn man geschickt ist, kann man das flüssige Zinn direkt von der festen Stange einlaufen lassen, oder ihr könnt auch ein kleines Stahl-/Alu-gefäß nehmen, und darin das Zinn erst verflüssigen, falls euch das direkte Reinlaufen lassen zu kniffelig ist!

2. Teile die Senkrecht angebracht sind, wie z.B. das Abschlussblech, kann man die 1.Methode nicht anwenden, sondern man muss das Zinn erst erwärmen, mit einem normalem Gasbrenner, biss es ziemlich schwabbelig wird, und dann auf die gewünschte stelle aufdrücken! ein bissel kniffeliger als die erste Version, und man brauch ein wenig Übung, bis nicht die hälfte der Zinnstange mehr auf dem Boden verteilt wird, aber dann sollte es doch auch ganz gut funktionieren, Vorteil dieser Methode, sie kann auch bei waagerechten flächen angewandt werden, wichtig für die Leute, die keine Möglichkeit haben das Zinn stark zu erhitzen, um es flüssig zu halten.
Auf die 2. Methode werde ich Anhand eines Beispiels näher eingehen, da man diese Technik immer benutzen kann, und man sich denke ich daraus ableiten kann, wie es ungefähr von statten geht, wenn man sich für die Flüssigzinnvariante entschieden hat!

Folgendes wird benötigt:

-Zinnstangen, bekommt man in guten Farb- und Lackgeschäften, in Baumärkten (meistens von Rothenberger), ca. 3€ pro Stange..
-Zinnpaste, ebenfalls in Farb- und Lackgeschäften, in Baumärkten eher nicht zu finden, und verhältnismäßig teuer, 35€ die Dose.
-Einen Gasbrenner/Bunsenbrenner, findet man in allen Baumärkten, und logischerweise die passende Gaskartusche dazu.
-Eine Holzspachtel.
-Eine Flex oder Bohrmaschine mit Drahtbürstenaufsatz.
-Ein Exenterschleifer, um das Zinn gleichmässig glattzuschleifen. Mit einigen Schmiergelpapierscheiben. Körnung zwischen 120- 240 !
-Glasfaserspachtel, für grobe Mitnehmer auszubessern.
-Feinspachtel, um es eben zu bekommen.
-Einen Schleifklotz, und passendes"Spachtel-Schmiergelpapier", Körnung bis 80 - 120
-Rostschutzgrundierung.
-(Evtl. noch Nassschleifpapier um es lakierfertig zu machen.)

Das Zinn heißt: Rolot 608 und ist von Rothenberger

Als erstes müßt ihr die Oberfläche Metallisch rein bekommen. Das macht Ihr am besten mit einem Drahtbürstenaufsatz für die Bohrmaschine. Danach tragt Ihr die Verzinnungspaste auf. Die erhitzt Ihr mit dem Brenner bis sie eine dunkelgräuliche bis schwarze Farbe erhält und leichte Blasen wirft die müßt Ihr dann beim erhitzen mit nem Lappen abwischen. Danach muß die Oberfläche glänzen. Jetzt erhitzt Ihr das Zinn bis es matt bzw. leicht glänzend wird. Ihr müßt auch nochmal die Oberfläche der Motorhaube kurz erhitzen! Sonst hält das Zinn nicht. Wenn Ihr dann das Zinn auf getragen habt streicht Ihr das ganze mit nem so genannten Streichhölzchen glatt (nicht die Streichhölzer zum anzünden ).

Danach feilt Ihr die Oberfläche glatt mit einer Karosseriefeile. Abschleifen bitte nur mit der Hand. AUF KEINEN FALL mit der Flex da dabei giftige Zinnpartikel entstehen!!! Danach die Geschichte noch spachteln, Grundierung drüber und ab zum Lackierer!

Hier die Daten der Verzinnungspaste von Technolit:

Zinkchlorid C, N < 10% pro kg
Ammoniumchlorid Xn < 5% pro kg
Tensidmischung Xi < 12% pro kg
Blei Pb < 20 - 80% pro kg

Schmelpunkt/-bereich liegt zwischen 183 und 270 °C

Am Besten man benutzt 30/70 Lot:

70%Blei
30%Zinn
Musst dann auch 30/70 Verzinnungspaste kaufen.
__________________
__________________________________________________ _____________

Eine SUPRA ist erst dann schnell genug, wenn du Angst hast den Zündschlüssel umzudrehen.
__________________________________________________ ____
Lolek ist offline   Mit Zitat antworten