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Alt 20.02.2006, 13:00   #14
sandman
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sandman befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Hallo Daniel,

da ich damals in der selben Lage war und nun mittlerweile über die Auswirkungen meiner Wahl etwas Erfahrung habe, gebe ich folgendes zu Bedenken:

Techniker ist in etwa der Stabsunteroffizier beim Bund, der Ingenieur der Offizier, dem nach oben hin alles offen steht, sofern er denn als geeignet erscheint. Einmal Unteroffizier - immer Unteroffizier, Möglichkeiten zum Aufstieg sind eher rar.

Dann gibt es die nächste Sache zu Bedenken, die man aber im Voraus nicht bestimmen kann: Was bekommt man überhaupt als Job, besonders in der heutigen Zeit (oder eben in drei bis vier Jahren). Lohnt es sich, ein bestimmtes Fach zu studieren, oder lieber nebenbei den Techniker zu machen?

Werde Dir klar, was Du für ein Typ bist. Als Ingenieur kann man bei entsprechenden menschlichen Fähigkeiten in kleinen Firmen wesentlich schneller als ein Techniker aufsteigen –der Umgang ist allerdings fordernder und die Anforderungen sind entsprechend höher.....Als Techniker bei einem großen Konzern ist in Sachen Aufstieg nicht viel drin.
Aufstieg bedeutet aber Management, d.h. nix mehr mit reiner Technik, sondern Buchhaltung, Planung, Führung von Mitarbeitern und Kundendienst ist das Tagesgeschäft. Hier ist Feingefühl für „wichtige“ Leute (nicht nur Kunden) gefragt und Motivation der eigenen Mitarbeiter...kurz und gut: Wer ein weiches Herz hat, wird’s schwierig haben. Finde heraus, was Dir liegt.
Dementsprechend muß auch die eigene Motivation sein, wenn man was erreichen will. Die persönlichen Prioritäten sollten etwa so liegen: Beruf (50h/Woche und mehr sind normal) ist die Nr. 1, dann kommt lange nichts dann meinetwegen Familie oder Freunde und ganz hinten Hobbies wie Supra oder so.
In dieser Riege ist eh nur Mercedes angesagt. Ich fahre mit meiner Supra nicht auf das Firmengelände. Sie ist nämlich außerdem noch auffällig rot.......
Das Fiese ist, das sich die Prioritäten und Ansichten im Laufe der Jahre ändern können. Zurückstecken kann man immer noch......
Wenn Du feststellst, dass Du einer Fassade aufbauen musst oder Dir eine Maske aufsetzt um Deinen Job zu machen, wird Dich das auf Dauer nicht erfüllen. Den Arbeitsplatz mal eben wechseln ist gar nicht so einfach, wie man sich das vorstellt, schon gar nicht mit Familie.

Am Besten Deine Pläne mit dem heutigen Arbeitgeber absprechen. Vielleicht ist er interessiert und gibt Dir einige Ratschläge und sogar einige Zusagen (schriftlich!) bzgl. Nebenjob, Einstellung oder so.....



Freundliche Grüße
sandman, 40, Dipl.-Ing.
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